Bezahlbarer Wohnraum ist knapp – auch in der Landeshauptstadt Saarbrücken. Mit dem „Baulandmodell“ möchte die Stadt Saarbrücken mehr geförderte Sozialwohnungen sowie günstigen Wohnraum für Normalverdiener schaffen.
Ab Mittwoch, 26. September stellt die Landeshauptstadt ihren Gremien ein Baulandmodell zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vor.
Am 30. Oktober wird der Stadtrat über das Modell entscheiden.
Mehr Wohnraum auf öffentlichen und privaten Flächen
Da trotz eines im Bundesvergleich relativ geringen Mietpreisniveaus nicht genügend Wohnraum für Gering- oder Durchschnittsverdiener verfügbar ist, möchte die Landeshauptstadt mit dem Baulandmodell gegensteuern.
Hierzu sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz:
„Bezahlbarer Wohnraum – ganz gleich, ob öffentlich geförderte Sozialwohnungen oder preisgünstiger Wohnraum für Normalverdiener – ist ein zentrales Anliegen der Landeshauptstadt Saarbrücken. Das Baulandmodell soll im gesamten Stadtgebiet gelten, wenn neues Planrecht für Wohnbauprojekte geschaffen werden muss. Das bedeutet, es soll sowohl bei der Aufstellung als auch bei der Änderung eines Bebauungsplans angewendet werden.“
Und so soll es gehen
Öffentliche Grundstücke sollen mit anderen Kriterien vermarktet werden. So soll nicht mehr zum Höchstpreis veräußert, sondern nach festgelegten Kriterien wie der Schaffung von Sozialwohnungen oder kostengünstigem Wohnraum für Familien. Der Interessent, der auf Basis dieser Kriterien das beste Konzept bietet, erhält dann den Zuschlag für das Grundstück.
Britz weiter:
„Sozialneubauten fördert das Land nun mit einem zinsgünstigen Darlehen in Höhe von 1750 Euro pro Quadratmeter – statt bisher mit 1000 Euro. Gleichzeitig bleibt der Tilgungszuschuss für die Kredite bei mindestens 25 Prozent. Damit ist der Innenminister zwei wesentlichen Forderungen von mir nachgekommen. Nun bleibt zu hoffen, dass die Bauwirtschaft das Angebot mit den verbesserten Bedingungen annimmt.“
Ein Pilotprojekt zu einer solchen Konzeptvergabe wurde kürzlich mit dem Burbacher Füllengarten begonnen. Auf den Flächen der alten Füllengartenschule und angrenzend südlich der Weserstraße errichtet die Deutsche Reihenhaus AG 34 Reihenhäuser. Bei der Vergabe der städtischen Grundstücke im Füllengarten hat die Stadtverwaltung Wert darauf gelegt, preiswerten Wohnraum insbesondere für Familien zu ermöglichen. So wird ein Reihenmittelhaus mit rund 120 Quadratmetern rund 185.000 Euro und mit 145 Quadratmetern rund 205.000 Euro kosten.
Eine Saarbrücker Expertengruppe hat bereits seit Anfang des Jahres neue Flächen sondiert. Die Grundstücke wurden bewertet und in unterschiedliche Prioritäten-Stufen eingeteilt. Grundstücke der Priorität 1 sind kurzfristig verfügbar, insbesondere da für diese Baurecht besteht. Grundstücke der Priorität 3 bieten eine langfristige Entwicklungsoption. Von den 15 Grundstücken mit Priorität 1 sind zwölf im Eigentum der Landeshauptstadt, zwei im Eigentum des Landes und eine gehört dem Regionalverband.
Die Konzeptvergabe öffentlicher Flächen verfolgt die Landeshauptstadt auf Basis des Flächenscans weiter. Erste Flächen, die in diesem Rahmen ausgeschrieben werden sollen, sind in Burbach in der Bergstraße/Ecke Merziger Straße, in Dudweiler in der Theodor-Storm-Straße und in Güdingen in der Straße „Kirchwies“.
Bildquellen
- Rathaus St. Johann: Landeshaup tstadt Saarbrück en