Am Volkstrauertag wurde den Kriegstoten und Opfern des Ersten und Zweiten Weltkriegs aller Nationen gedacht. An den Ehrenmalen in Friedrichsthal und Bildstock wurden Kränze niedergelegt.
Rückblick
Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. Die erste Gedenkstunde fand drei Jahre später im Jahr 1922 statt. Seit 1952 wird immer zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag an die Kriegstoten und Opfer der beiden Weltkriege aller Nationen gedacht – im Übrigen nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern. In Großbritannien, Frankreich, Belgien und den Commonwealth-Staaten ist ebenfalls der 11. November, in Russland wird am 22. Juni den rund 27 Millionen sowjetischen Opfern (kein Land hat im zweiten Weltkrieg mehr Tote zu beklagen) gedacht und die USA haben gleich zwei Tage, an denen Sie inne halten: Am vorletzten Montag im Mai wird den Kriegstoten gedacht und am 11. November den Kriegsüberlebenden Soldaten.
Pfarrer Thorsten Huwald hielt am Ehrenmal in der Friedrichsthaler Bismarckstraße die Gedenkansprache. Er fragte in Richtung der anwesenden Gäste: „Was haben wir heute mit dem Krieg von damals zu tun?“ und gab die Antwort gleich mit: Am Volkstrauertag gedenke man an die im Krieg gefallenen Großväter, Brüder und Väter. Auch an die Mütter, Großmütter und Schwestern. Man denke auch an angstvolle Stunden im Bunker und an zerstörte Häuser. Huwald betonte, dass der Volkstrauertag kein punktuelles „Event“, kein „bloßes Ritual“ sei, sondern Auswirkungen auf die Gegenwart habe. Denn man sehe, wohin Hass und Fanatismus führe, was Menschen auch in der aktuellen Zeit bereit sind, Menschen anzutun.
Huwald mahnte:
„Jeder Krieg ist ein Anschlag auf die Menschheit und die Menschlichkeit. Lass dich nicht einfangen von denen, die den Hassparolen folgen, die Zwietracht säen und Kriege anzetteln. Am Volkstrauertag werden wir ermahnt und dazu aufgerufen, dem Frieden in der Welt zu dienen und die Würde des Menschen zu achten.“
Bürgermeister Rolf Schultheis stellte klar:
„Nur Versöhnung, Kooperation und Verständigung schaffen einen dauerhaften Frieden. Aus diesem Grund haben wir die längste Friedensperiode der europäischen Geschichte. Diese Errungenschaft müssen wir uns bewusst machen und bewahren, gerade in Zeiten, in denen der Chauvinismus zunimmt und nationalistisch-fremdenfeindliche Parolen in den öffentlichen Raum vordringen.“
An der Gedenkveranstaltung und den Kranzniederlegungen nahmen neben Pfarrer Huwald, Bürgermeister Rolf Schultheis, die Knappenvereine aus Friedrichsthal und Bildstock, die Marinekameradschaft „Prinz Eugen“, das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk, eine Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsthal sowie einige Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen auch Angehörige des Stadtrates, teil.