Das älteste Gewerkschaftshaus Deutschland wurde im Jahr 1891 erbaut und hat für die gesamte Region historische Bedeutung.
„Bis heute ist das Gebäude ein wichtiger Ort des politischen und kulturellen Lebens“, sagt Christian Jung, Geschäftsführer der Stiftung Rechtsschutzsaal.
Dies erkannte auch der Bund, denn er fördert die Sanierung und den barrierefreien Umbau mit 1,14 Millionen Euro aus Mitteln des Städtebauprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“. Nicht nur die Höhe der Förderung ist besonders, sondern auch, dass lediglich der Rechtsschutzsaal als Projekt im Saarland ausgewählt wurden. Bundesweit werden weitere 25 Projekte mit einer Förderung bedacht.
Dabei ist die Förderung ein Erfolg des gemeinsamen Engagements der Stiftung Rechtsschutzsaal, der Arbeitskammer des Saarlandes (AK), des Ministeriums für Bildung und Kultur (MBK) sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland.
Für Jung ist klar: „Damit könne dieser einzigartige Geschichtsort endlich so ausgerüstet werden, damit die satzungsgemäßen Aufgaben der Stiftung erfüllt werden können„.
Auch Rolf Schultheis, als Bürgermeister auch Vorsitzender der Stiftung, freut sich über die Förderung und betont, dass der historische Bau auch auf Bundesebene Anerkennung findet, mahnt jedoch zugleich die Klärung des finanziellen Eigenanteils an. Danach soll „eine möglichst zügige Umsetzung des Vorhabens in Gang kommen“. Schultheis nutzte einen Besuch von Bundestagsabgeordneten Markus Uhl (CDU), um sich mit ihm über Projekte innerhalb der Stadt auszutauschen, so auch über das Projekt „Rechtsschutzsaal“. Uhl zeigte sich über die Förderung ebenso erfreut und möchte „Möglichkeiten zur Aufnahme weiterer Förderprojekte in seinem Wahlbezirk“ prüfen.
Auf Regio-Journal Nachfrage erklärt Christian Jung, dass er „darauf vertraue“, dass die angemahnte „Restfinanzierung im Verband aller an der Stiftung beteiligten Organisationen aufgebracht werden kann“. Der Geschäftsführer der Stiftung weiter: „Dann kann endlich der barrierefreie Zugang zum Dachgeschoss eingerichtet werden und die Dokumentation der Geschichte der Rechtsschutzbewegung soll in einem eigenen Raum die zeitgemäße Präsentation erfahren“.
Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, sagt: „Der engagierte Einsatz der Stiftung zahlt sich jetzt Dank der entscheidenden Unterstützung unserer Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) bei der Bewerbung um die Fördermittel aus“ und die Bildungs- und Kulturministerin ergänzt: „Der Rechtsschutzsaal ist ein Juwel. Viele tolle Veranstaltungen finden hier statt, immer wieder wird auch die deutsch-französische Freundschaft gepflegt. Deshalb freue ich mich, dass die Stiftung diesen Erfolg für sich verbuchen kann und hier zukünftig noch mehr politisches und kulturelles Leben stattfinden kann“.
Ähnlich äußerte sich der „DIE LINKE“ Ortsverband Friedrichsthal: „Seit Jahren forderte Die Linke immer einen barrierefreien Umbau und eine zukunftsfähige Konzeption für den Rechtsschutzsaal “. Dass nach einer Renovierung auch „behinderte Menschen die Möglichkeit hätten auch im Obergeschoss Veranstaltungen und Ausstellungen zu besuchen, ist ein großer Erfolg„. Thomas Lutze, wirtschaftspolitischer Sprecher der LINKEN Bundestagsfraktion ergänzt aus Sicht der LINKE: “Die Förderung als einziges Projekt aus dem Saarland ist sehr zu begrüßen und ein Erfolg für viele Beteiligten Organisationen“.
Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Stiftung, Christian Jung (SPD) weist im Regio-Journal-Gespräch weiterhin darauf hin, dass sich an einem historischen Gebäude wie dem Rechtsschutzsaal immer wieder neuer Renovierungs- oder Sanierungsbedarf zeige, dem man mit dieser Zuwendung des Bundes nachkommen könne. Jung: „Der Rechtsschutzsaal ist der geeignete Ort, um die alltägliche Bedeutung der Mitbestimmung als demokratisches Prinzip zur Gestaltung einer sozialen Marktwirtschaft im Alltag der Menschen festzuhalten, sichtbar werden zu lassen, sie zur Diskussion zu stellen und so die Geschichte der Mitbestimmung aktiv fortzuschreiben“.
Aus diesem Grund danke Jung ausdrücklich für die Bereitstellung dieser Förderung.
Bildquellen
- Rechtsschutzsaal Jung: Regio-Journal