Das katholische Vereinshaus wird abgerissen

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Was bereits in der Bürgerinformation erwähnt wurde, ist nun Gewissheit: Das katholische Vereinshaus in Friedrichsthal ist nicht mehr zu retten.

Im Rahmen der Bürgerinformation wurde im Festsaal des Friedrichsthaler Rathauses spekuliert, weshalb bereits seit geraumer Zeit die Sanierungsarbeiten am Projekt „katholisches Vereinshaus“ stockten.

Die Kirchengemeinde und Stadtverwaltung informierten umfassend über die Planungen für die Sanierung des alten Gebäudes.

Letzten Endes mussten alle Beteiligten jedoch einsehen, dass das Gebäude nicht mehr zu retten ist.

„Das Bestandsgebäude ist zurückzubauen.“

Im Rahmen der bereits stattfindenden Entkernung wurden grobe bauliche Mängel festgestellt. So sind etliche Träger stark angerostet, Gemäuer und tragende Wände sind mit Rissen überzogen, neue Wände wurden in früherer Zeit einfach aufgemauert – ohne jegliches Fundament. Dies sind nur einige Mängel die erkannt wurden.

Einfach ausgedrückt: Was nicht passte, wurde passend gemacht. Viele Mängel sind vorher nicht offensichtlich gewesen, da sie unter Gips und Vertäfelungen versteckt lagen. Und so brauchte es erst die Entkernung, um die Folgen waghalsiger Sanierungsbemühungen vergangener Zeiten offenzulegen.

Ich bin dankbar, dass in all den Jahren nichts passiert istPfarrer Thielen

Die Tatsache, dass die Bausubstanz derart schlecht ist, dass ein Sanieren unmöglich wurde ist auch der Grund für den Baustopp. Bereits Anfang Oktober sollen die Abrissarbeiten des Gebäudes beginnen.

Was passiert mit den Vereinen?

Diese Frage haben sich nicht nur die Vereine selbst gestellt, sondern auch zahlreiche Bürger fragen sich, wie es nun mit dem Thema „Veranstaltungen“ im Ort weitergehen soll.

Auch hierzu wurde im Rahmen der Bürgerinformationsstunde gesprochen. So arbeitet das Bistum Trier, die Stadtverwaltung, die Pfarrgemeinde und das Land Saarland zusammen, um eine tragfähige Lösung zu schaffen.

Ein Architektenwettbewerb soll Entwürfe für den Neubau bringen. Die Veranstaltungsfläche wird sich laut Stadtverwaltung kaum ändern. Lediglich die vorher wirtschaftlich genutzten Teile (Gaststätte, Kegelbahn, Wohnbereiche) werden nicht mehr vorhanden sein.

In der Sache einig sind sich Bistum, Pfarrgemeinde und Stadtverwaltung: Man braucht für Friedrichsthal, Bildstock und Maybach eine adäquate Veranstaltungsfläche. Aus diesem Grund wird das Projekt mit allem Nachdruck weiterverfolgt, um schnellstmöglich Fakten zu schaffen.

Ausweichmöglichkeiten für Veranstaltungen bietet zwar der Festsaal des Rathauses, der Rechtsschutzsaal oder die Helenenhalle, alle sind aber nicht für diesen Zweck gebaut und benötigen große Vorarbeiten. Im Falle des Rechtsschutzsaales sowie des Rathausfestsaales ist die fehlende Kapazität ein weiteres Problem: Die Räumlichkeiten sind zu klein.

Im Falle der Helenenhalle ist das Problem, dass diese in erster Linie eine Sporthalle ist und für Veranstaltungen nicht nur mit Schutzböden ausgelegt werden müsse, sondern auch die Sportveranstaltungen entsprechend verschoben werden müssten, was einer Problemverlagerung gleichkommt.

Fasst man alle Punkte zusammen, bleibt nur die traurige Gewissheit, das in Friedrichsthal keine geeigneten Veranstaltungsräume mit dem Wegfall des Vereinshauses mehr vorhanden sind und eine neue Veranstaltungsstätte her müsste.

Wie diese aussehen wird und vor allem wann diese neue Veranstaltungsfläche zu Verfügung steht, ist derzeit nicht abzusehen.

Für die Bürger bleibt zu hoffen, dass man den Mut aufbringt, eine ambitionierte Lösung zu finden, die nicht nur als moderne Veranstaltungsstätte für Vereine gelten kann, sondern auch als multifunktionale Räumlichkeit z.B. für Lesungen oder Konzerte genutzt werden kann.

Wie ein solch modernes Konzept aussehen könnte, zeigt z.B. der Lesepavillon im DFG (Deutsch-französischer Garten). Für einen Tagesmietsatz können dort Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr durchgeführt werden. Hierfür steht z.B. ein vielfältig nutzbares technisches Equipment (Audio, Licht, Stromversorgen etc.) zu Verfügung. In wie weit so etwas natürlich mit dem Bistum vereinbar ist, müsste vorab geklärt werden.




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