Das Geschwister-Scholl Gymnasium in Lebach wird wegen mehrerer bestätigten Covid-19-Infektionen komplett geschlossen. Zunächst waren nur 62 Personen in Quarantäne geschickt worden. Jetzt sind 900 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte betroffen.
Zuerst wurde nur eine Lehrkraft an der Schule positiv auf das Covid-19-Virus getestet. Aus diesem Grund wurden 62 Schüler in Quarantäne geschickt.
Mittlerweile sind drei Fälle an der Schule bestätigt, darunter zwei Lehrkräfte. Aus diesem Grund hat das Gesundheitsamt Saarlouis vorsorglich die vorübergehende Schließung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lebach bis zum 18. September angeordnet.
Der Grund ist, dass mögliche Infektionsketten – in und außerhalb der Schule – derzeit nicht sicher nachvollzogen werden können. Vorsorglich werden am Montag und am Dienstag der kommenden Woche alle Schüler*innen und Beschäftigten an der Schule getestet.
Insgesamt handelt es sich um rund 900 Personen. Das Landesinstitut für Pädagogik und Medien steht mit der Schule in Kontakt, um die Schule bei der Organisation der Beschulung der Schüler*innen zuhause zu unterstützen.
„Die Schließung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ist eine Vorsichtsmaßnahme. Die Entscheidungsträger vor Ort haben verantwortungsvoll gehandelt. Das Gesundheitsamt hat die Schulschließung angeordnet, um Zeit für die notwendige Kontaktnachverfolgung zu gewinnen, die ansonsten nicht sicherzustellen wäre. Die Tests zu Beginn der kommenden Woche werden allen Beteiligten die Sicherheit geben, die notwendig ist, um den regulären Schulbetrieb am Geschwister-Scholl-Gymnasium wieder aufzunehmen“, sagt die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD).
Den Angehörigen der Betroffenen, die beispielsweise in Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen und Pflegeheimen arbeiten, wurde bis zum Eintreffen der Testergebnisse empfohlen, in häusliche Quarantäne zu gehen. Das gleiche gilt für Geschwisterkinder.
Die Testergebnisse werden am kommenden Donnerstag oder Freitag erwartet, mit einer Wiedereröffnung der Schule wird ab 21. September gerechnet.
„Im Schul-Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen sind wir auch auf die mögliche Schließung eines Schulstandortes vorbereitet, die Entscheidung des Gesundheitsamtes müssen wir akzeptieren. Klar ist aber, dass die Schließung einer Schule gravierende Auswirkungen hat. Sie darf deshalb auch in der Pandemie nur das letzte Mittel sein. Unsere Expertinnen und Experten für digitales Unterrichten beim Landesinstitut für Pädagogik und Medien unterstützen die Schule jetzt dabei, für die kommende Woche digital gestützten Unterricht bestmöglich sicherzustellen. Im Bedarfsfall können wir Schülerinnen und Schülern, die über keine geeigneten Geräte verfügen, über unsere Notfallreserve beim Landesinstitut kurzfristig ausstatten“, so Streichert-Clivot weiter.
Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) ergänzt deutlich: „Die Infektionsketten können nicht mehr eingegrenzt werden und deshalb hat man sich dazu entschlossen alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrkräfte zu testen und die Schule zu schließen bis alle Testergebnisse vorliegen.“
Eine Schulschließung soll durch das angewandte Hygienekonzept des Bildungsministeriums verhindert werden. Jetzt muss herausgefunden werden, weshalb in diesem Fall die Nachverfolgung der Infektionsketten nicht mehr gewährleistet werden konnte.