Das ehemalige Kokereigelände sowie die dazugehörige Bergehalde in Heinitz an der Geisheck wird saniert. Dies teilte die RAG Montan Immobilien mit. Sie verwaltet das Gelände. Insgesamt vier Jahre dauern die Arbeiten an.
Die Gesamtfläche der Sanierung beläuft sich auf 14 Hektar. Dabei werden rund sieben Hektar Fläche abgedichtet und 7 Hektar Fläche abgedichtet. Während der Bauarbeiten werden rund 7500 Kubikmeter Material entsorgt und 356.000 Kubikmeter Böden eingebaut. Im Anschluss wird die Fläche Bestandteil der LIK.Nord (Landschaft der Industriekultur Nord, ein Naturschutzprojekt)
Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien erklärte:
„Die Sanierung der Fläche ist die bisher größte Sanierungsmaßnahme der RAG Montan Immobilien im Saarland“
Fläche soll nutzbar werden
Seit 2006 laufen die Planungen zur Sanierung der Fläche. Zielsetzung war vom ersten Tag an, die Bergaufsicht beenden zu können.
„Von der Fläche dürfen keine Gefahren mehr ausgehen und eine Wiedernutzbarmachung muss hergestellt werden“
So Peter Steinmetz vom Sanierungsmanagement der RAG. Diese Maßgabe soll durch eine Kombination aus Umlagerungs-, Entsorgungs-, Abdeckungs- und Abdichtungsmaßnahmen erreicht werden.
Neunkircher Bürgermeister erfreut
Jörg Aumann, Bürgermeister der Stadt Neunkirchen, sieht in der Sanierung von Geisheck einen doppelten Gewinn für die Kreisstadt Neunkirchen:
„Einerseits freuen wir uns, dass der erste Teilabschnitt der Sanierung in Heinitz nun unmittelbar bevorsteht, andererseits können wir durch die Entscheidung der RAG Montan Immobilien ihre Kompensationsverpflichtung im Stadtgebiet Neunkirchen umzusetzen, zusätzlich profitieren“.
Denn das Unternehmen wird den Erlenbrunnenbach auf einer Gesamtlänge von 2,56 Kilometern renaturieren.
Die Rodungsarbeiten haben bereits begonnen. Im Anschluss werden die Hölzer geschreddert und abtransportiert. Hierzu werden Transportstraßen angelegt. Diese finden sich zwischen den Häusern der Friedrichsthaler Straße 42 und 50. Insgesamt sollen in den nächsten 4 Jahren 20.000 LKWs die Straßen entlang rollen. Man spricht von rund 25 pro Tag. Den Anwohnern wird eine regelmäßige Information zum aktuellen Stand zugesichert, so der zuständige Projektingenieur Stefan von dem Broch.
Lage im Natura 2000-Gebiet erschwert die Arbeit
Eine besondere Herausforderung während der Baumaßnahmen stellt die Lage des Sanierungsgebietes das. Denn die Fläche liegt innerhalb des europaweit geschützten Natura 2000-Gebietes und Landschaftsschutzgebietes „Nordwestlich Heinitz“. Hier findet sich ein Lebensraum für eine einzigartige Fauna, insbesondere im Bereich der Avifauna, der Libellenfauna und der Gruppe der Repitilien und Amphibien.
Deshalb gelten für den Sanierungsablauf auch strenge naturschutzrechtliche Vorgaben. Sowohl die ökologische Baubegleitung als auch die Renaturierung des Erlenbrunnenbachs wird durch die Landschaftsagentur Plus, einer Beteiligungsgesellschaft der RAG Montan Immobilien, durchgeführt.
Um das Gebiet als Natura 2000-Gebiet erhalten zu können, müssen während der Bauausführung umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Nach Beendigung der Sanierungsmaßnahmen werden die Flächen unter Berücksichtigung der Entwicklungsziele des Natura 2000-Gebietes, der Ziele der LIK.Nord und der Ansprüche der Arten neu gestaltet.
Natura 2000-Gebiete sind Schutzgebiete, welche dem Erhalt wildlebender Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume dienen. Dafür hat die Europäische Union verschiedene Richtlinien erlassen und in den einzelnen Ländern Gebiete nach diesen Richtlinien unter Schutz gestellt.
Bildquellen
- Luftaufnahme Kokerei Heinitz 1961-RAG-Archiv Saar 001: RAG Archiv Saar