Wie Huawei mitteilt, soll der Standort „keine kommerzielle Funktion“ ausüben sondern mit „lokalen Partnern vor Ort die Entwicklung innovativer Technologien beratend fördern“.
Der Standort könne auf die globalen Ressourcen des Konzerns sowie auf Experten aus Forschung und Entwicklung direkt zugreifen.
Der Standort Saarbrücken biete sich an, da mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem Cispa-Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, weiteren Instituten sowie der Universität des Saarlandes und dem zugehörigen Technologie-Ökosystem gute Bedingungen für die partnerschaftliche Arbeit gegeben seien.
David Wang, Chief Representative von Huawei in Deutschland erklärte: „Wir freuen uns, die im Saarland bereits frühzeitig eingeschlagene Fokussierung auf zukunftsorientierte Technologien und Sicherheit im Digitalbereich unterstützen zu können. Wir möchten hier unsere globale Erfahrung einbringen und innovative Technologien aus dem Herzen Europas heraus fördern„.
Hans: „Dies bestätigt die Marschrichtung“
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) zeigte sich unterdessen erfreut: „Huawei ist als Global Player und hoch innovativer Technologiekonzern eine wichtige Bereicherung für unser saarländisches KI-Kompetenzcluster, mit dem wir ganz gezielt Exzellenz anstreben“. Er habe sich für die Ansiedlung stark gemacht. Und man sei bei „KI First, Cybersicherheit first“ auf einem guten Weg.
Das Unternehmen selbst ist bereits seit 2001 in Deutschland aktiv und beschäftigt nach eigenen Angaben an 18 Standorten mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu dem Standort in Saarbrücken sollen im Laufe des Jahres weitere Details bekanntgegeben werden.
Huawei in der Kritik
Huawei steht seit einigen Jahren in der Kritik. Aus dem weltweiten Smartphone-Markt wurden sie durch Amerikas Handelsverbote nahezu verdrängt. Generell steht der Konzern mit weltweit fast 200.000 Mitarbeitern in der Kritik, enge Verbindungen zur chinesischen Regierung zu pflegen. Dies streitet Huawei ab.
Deutschland hat bei seinem 5G-Mobilfunkausbau Huawei nicht komplett ausgeschlossen. Für eine Zusammenarbeit sollen hohe Hürden festgelegt werden. Der Bundesnachrichtendienst prüft beispielsweise, ob Huawei Technologien verwendet, mit denen man Staaten ausspionieren könnte.
Andere Länder haben hier bereits strengere Restriktionen festgesetzt. So wurden bereits 2012 der Einsatz von Huawei-Komponenten im Breitbandnetz Australiens ausgesetzt. Ende 2018 folgte das Verbot für den 5G-Aufbau beim neuseeländischen Telekom-Konzern Spark New Zealand. Der britische Geheimdienst GCHQ hingegen fand bei all seinen Prüfungen seit 2010 keine Hintertüren.
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