Bereits Ende August machte der saarländische Ministerpräsident deutlich, dass es in der nächsten Karnevalssession nicht wie im vergangenen Jahr ablaufen wird. So sagte er am 20.08. in der ARD-Sendung „Maischberger – die Woche“: „Karneval, so wie wir ihn im letzten Jahr erlebt haben, wird es nicht mehr geben. Das unterschreibe ich, das wird anders aussehen.“
Mit 1,5 Metern Abstand zu schunkeln sei schwierig, doch er sei überzeugt, dass Vereine Konzepte entwickeln, „die die Menschen schützen, sodass wir dennoch Freude haben werden“.
Hans empfängt BDK-Präsident
Heute erneuerte der saarländische Ministerpräsident seine Aussagen bei einem Treffen mit dem Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess und Dr. Peter Krawietz, Vizepräsident „Mitte“ aus Mainz.
„Klar ist schon heute: Fastnacht wird in dieser Session anders als gewohnt, gemeinsames Schunkeln in vollen Hallen und Sälen oder dicht gedrängte Straßenumzüge sind in Zeiten der Corona-Pandemie sicher nicht möglich“, so der Ministerpräsident im Anschluss.
Dies bedeute jedoch nicht, dass „Fastnacht komplett ins Wasser fallen muss“. „Ich bin überzeugt, dass mit klaren Auflagen und guten Konzepten Fastnacht auch in Corona-Zeiten machbar ist“, so der Ministerpräsident weiter.
Wie beispielsweise ein Straßenumzug ohne Zuschauer stattfinden soll – oder gar die Zuschauerzahlen begrenzt werden könnten, lässt der Ministerpräsident weiter offen.
Virtuelle Lösungen könnten hier eine Möglichkeit sein. Wie diese umsetzbar sind, ist fraglich. Bereits jetzt wurden von zahlreichen Vereinen Absagen bekannt gegeben. Neben „Mir sin do“ aus Burbach haben bereits der Karnevals Verein Blau-Weiß Friedrichsthal und die Grüne Nelke aus Dudweiler ihre kommende Session abgesagt.
Der Fastnachtsumzug am Rosenmontag in Mainz wurde ebenfalls bereits abgesagt.
Ob der Umzug in Neunkirchen am Rosenmontag stattfindet, ist ebenfalls unklar.
BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess: „Für uns Fastnachter und Karnevalisten ist die Krise auch eine Chance sich dem Wesen von regionalen fastnächtlichen Traditionen und Bräuchen zu stel-len. Kreativität, Ideenreichtum und Mut zu anderen Darbietungsformen – wie etwa Kulturveranstaltungen, Entwicklung anderer Konzepte interner Veranstaltungen – können so trotz Krise präsent sein.“
Fehlinformation zu den „Kneisjern“
Entgegen unserer ersten Berichterstattung wurde die Session der Kneisjer nicht abgesagt. Es handelte sich um einen Fehler unsererseits. Derzeit heißt es, dass der Verein schätzt, dass „wir dieses Schicksal früher oder später teilen müssen“. Der Verein teilt auf seiner Facebook-Seite mit: „Trotz alledem haben wir bereits beschlossen, dass unsere diesjährige Sessionseröffnung komplett online per Livestream angeboten wird. Weitere Infos hierzu folgen in den nächsten Wochen auf unseren Social Media Accounts. Des Weiteren werden wir uns diese Online-Lösung im Falle einer Coronabedingten Veranstaltungsabsage auch für die kommenden Kappensitzungen im Jahr 2021 vorbehalten.“