Die Infektionszahlen im Saarland steigen weiter an, die Kontaktnachverfolgung wird hierdurch immer schwieriger. Die Landesregierung überlegt nun, ob die Kontaktnachverfolgung in bestimmten Bereichen abgeschafft wird.
Die Große Koalition aus CDU und SPD im Saarland überlegt, die Kontaktnachverfolgung in verschiedenen Bereichen wie der Gastronomie, dem Sport oder dem Friseur abzuschaffen.
Der Grund hierfür: Die Gesundheitsämter schaffen die Nachverfolgung nicht mehr.
„Vor dem Hintergrund der derzeit hohen Zahl täglicher Neuinfektionen, der beschränkten Kapazitäten der Gesundheitsämter sowie des guten Schutzes von geboosterten Personen ist nunmehr eine Aufhebung der Regelungen zur Kontaktnachverfolgung veranlasst“, heißt es in einem Änderungsdokument, über das der Landtag abstimmen soll.
Gezielte Kontrolle bestimmter Bereiche
Durch die ersatzlose Streichung der Nachverfolgung in bestimmten Bereichen könne man die personellen Ressourcen gezielt in anderen Bereichen einsetzen.
Bereits seit Wochen ist eine flächendeckende Kontaktnachverfolgung im Saarland kaum mehr möglich. Durch diese Maßnahme könnten die Ämter wieder Luft gewinnen.
Mehr als 2500 Neuinfektionen
Am Freitagmorgen wurden durch das Robert-Koch-Institut für das Saarland 2556 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Zahl der Menschen, die an oder mit dem Virus verstorben sind, steigt um sechs auf nun 1351.
Impfquote bei 82 Prozent
Die Impfquote im Saarland beträgt aktuell bei den Erstimpfungen 82 %, bei vollständiger Impfung (2 Impfungen) 81 %.
63 Prozent der Bevölkerung hat sich mittlerweile eine „Booster-Impfung“ (3. Impfung) abgeholt, 617.544 Menschen.
Hospitalisierungsrate sinkt rapide. Stationäre Aufnahmen steigen
Die Hospitalisierungsrate im Saarland befindet sich weiterhin im freien Fall.
Nachdem sie am 19.01.2022 bei 3,25 lag, stieg sie rapide an. Am 4.2.2022 lag sie bei 7,42. Seitdem sinkt die Zahl der hospitalisierten Saarländerinnen und Saarländer deutlich ab, aktuell liegt die Rate bei 4,17.
Luca-App verschwindet
Zuvor hat sich das Saarland, wie zahlreiche andere Bundesländer, von der Nutzung der Luca-App verabschiedet. Der Kooperationsvertrag wurde nicht verlängert.
Die Luca-App wurde mit einem großen Medienhype, ausgelöst durch das Engagement von „Fanta Vier“-Mann Smudu im Bundesgebiet eingesetzt, konnte aber nach Belegen aus zahlreichen Bundesländer im praktischen Fall kaum bei der Eindämmung der Pandemie helfen.
Bereits kurze Zeit nach Vertragsabschluss verfügte die Corona-Warn-App über ähnliche, datensparsamere Funktionen die den gleichen Zweck verfolgten.
Am 01.04. können die Check-Ins bei Veranstaltungen und ähnlichem über die Corona-Warn-App im Saarland durchgeführt werden.