„Es ist absolutes Maßhalten angesagt“, sagte der Vorsitzende der baden-württembergischen Metallarbeitgeber (Südwestmetall) dem „Handelsblatt“. „Wir sollten beim Grundentgelt nicht mehr draufsatteln und an anderer Stelle entlasten, zum Beispiel bei Sonderzahlungen oder bei Zuschlägen.“
Am Donnerstag werden die Tarifkommissionen der IG Metall über die Lage der Branche mit ihren rund 3,9 Millionen Beschäftigten und mögliche Tarifforderungen beraten. Der im März vereinbarte Corona-Tarifvertrag, der keine Tabellenerhöhung vorsah, läuft zum Jahresende aus. Wolf, der im November zum Nachfolger von Rainer Dulger an die Gesamtmetall-Spitze gewählt werden soll, macht sich für eine erneute Nullrunde stark, weil gerade viele kleine und mittlere Betriebe sonst die nötigen Investitionen für die Transformation nicht stemmen könnten. Die von IG-Metall-Chef Jörg Hofmann vorgeschlagene Vier-Tage-Woche ist für Wolf durchaus eine „Option“ allerdings nur, „solange sie ohne Lohnausgleich stattfindet und die Arbeitskosten sich nicht weiter verteuern“. Der Südwestmetall-Chef will den Flächentarif erhalten, den Unternehmen aber leichter als bisher Abweichungen nach unten ermöglichen, ohne dass die Gewerkschaft ihr Okay geben muss. Denn oft stimme die IG Metall Abweichungen vom Tarif nur bei Unternehmen zu, „die schon mit einem Fuß im Grab stehen“, sagte Wolf, der auch Vorstandschef des Autozulieferers Elring-Klinger ist.