Regio-Journal berichtete bereits gestern über die bevorstehende Hochstufung zum Corona-Risikogebiet.
Bereits jetzt gelten die autonomen Gemeinschaften Baskenland, Kantabrien, Andalusien, Katalonien, La Rioja, Navarra sowie die autonome Stadt Ceuta als „einfaches Risikogebiet“.
Ab 11. Juli 2021 gilt dies für ganz Spanien, auch für beliebte Urlaubsziele wie Mallorca und die Kanaren. Von touristischen Reisen werde abgeraten.
Was bedeutet dies für Urlauber
Als einfaches Risikogebiet gilt ein Land, in dem es in den letzten sieben Tagen mehr als 50, aber weniger als 200 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gab oder weitere Kriterien für ein erhöhtes Infektionsrisiko sprechen.
Sofern ein negatives Testergebnis, Impf- oder Genesenen-Nachweis vorliegt, ist keine Quarantänepflicht gegeben.
Als Tests werden sowohl PCR-Tests als auch Antigen-Schnelltests akzeptiert. Der Nachweis muss bis spätestens 48 Stunden nach der Einreise erbracht sein.
Erst Hochinzidenzgebiet hat Folgen
Die Hochstufung Spaniens hat sofern erst keine ernsthaften Folgen für Reisende. Erst die Hochstufung zum „Hochinzidenzgebiet“ hätte spürbare Folgen. Denn dann beträgt die Quarantänepflicht fünf Tage. Erst danach können sich nicht Geimpfte Personen freitesten.
Für vollständig geimpfte oder genesene Personen ist keine Quarantäne bei Hochinzidenzgebieten vorgesehen.
Stürmer: „Da wird es richtig krachen“
Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer warnte unterdessen vor Urlaubsreisen in Gebiete, in denen es „über kurz oder lang richtig krachen wird“. Stürmer ist Facharzt für Mikrobiologie und Laborleiter am IMD Labor für Interdisziplinäre Medizin und Diagnostik in Frankfurt und nannte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland die beliebten Urlaubsländer England, Portugal sowie die spanischen Gebiete wie Katalonien.
„Es gibt – und das ist das Problem – auch schon wieder Regionen, in denen die Infektionszahlen wieder sprunghaft angestiegen sind. Trotz entsprechender Temperaturen, trotz Sommer“, so Stürmer. Auch die Fußball EM bereite ihm Sorgen: „Jetzt im Kontext der EM sieht man, was man nicht machen sollte: Besonders das intensive Feiern vor und nach dem Spiel ist für das Virus eine hervorragende Quelle, sich zu verbreiten.“
Es sei sinnvoller, aktuell einen ruhigeren Urlaub zu machen, als ein „halligalli-Urlaub“.
Spanische Tourismusministerin wehrt sich
Die spanische Ministerin für Tourismus, Reyes Maroto hat sich gegen die Einstufung Spaniens als „Risikogebiet“ gewehrt. Spanien sei weiterhin ein „sicheres Reiseland“. Regierungen „dürfen nicht Alarm schlagen“. Man könne die epidemiologische Situation nicht nur an Inzidenzen einschätzen. Zwar läge diese in Spanien bei knapp unter 200, doch sei man beim Impfen fortgeschritten und habe nur wenige Einweisungen in Krankenhäuser aufgrund der Pandemie.