Dies prognostiziert der Wissenschaftliche Beirat im Bundeswirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU). Bis zum Jahr 2029 wird die Altersgrenze für die „Regelaltersrente“ schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben.
Mann könne das Renteneintrittsalter nicht langfristig von der Entwicklung der Lebenserwartung abkoppeln, heißt es in Altmaiers Ministerium.
„Stattdessen müssen die zusätzlichen Lebensjahre nach einer klaren Regel zwischen mehr arbeiten und länger Rente beziehen aufgeteilt werden“. Dafür solle es eine „dynamische Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung“ geben.
Es solle das Verhältnis der in Arbeit und in Rente verbrachten Lebenszeit konstant bleiben. Gemäß aktueller Prognosen würde mit einer solchen Regel das Rentenalter im Jahr 2042 mit 68 Jahren erreicht.
„Sollte die Lebenserwartung abnehmen, kann auch das Rentenalter sinken“.
Forderung mit Sprengstoff
Diese Forderung des Gremiums ist ein Vorschlag, der seit einigen Jahren immer wieder für hohe Wellen schlägt. Es sei „illusionär“ zu erwarten, „dass sich höhere Beiträge und ein niedrigeres Rentenniveau dauerhaft vermeiden lassen“, so das Gremium.
Die Einschätzung des Beirats ist klar: „Stark steigende Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt“ müssen in die Rentenkasse fließen, wenn die gültigen Haltelinien für Beiträge und Rentenniveau gehalten werden sollen.
Dadurch würden Zukunftsinvestitionen in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz zurückgestellt werden müssen. „Das würde die Tragfähigkeit unseres Sozialsystems untergraben“, so der Vorsitzende des Beirats.
Bestandsrenten weniger stark dynamisieren
Ein weiterer Vorschlag des Gremiums ist, dass Rentenerhöhungen bei Bestandsrenten weniger stark ausfallen sollen als bei neuen Renten.
Gravierende Auswirkungen durch die Corona-Krise haben Rentnerinnen und Rentner offenbar nicht zu befürchten. Der Wirtschaftseinbruch habe nur geringe Auswirkungen auf die Rentenansprüche gehabt, so das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Institut DIW in einer Studie. Die Folgen etwa für die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen seien gering. Sie muss verglichen mit einem Szenario ohne Corona-Krise einen „leichten Rückgang von etwa einem Prozent der Rentenanwartschaften“ hinnehmen.