„Was uns in der Tat Sorge macht, ist der Anstieg der Zahl der Todesopfer unter denjenigen, die sich über das zentrale Mittelmeer auf den Weg machen“, sagte Lumpp der „Welt“. Bislang hätten in diesem Jahr mindestens 800 Menschen dabei ihr Leben verloren.
„Das zeigt, wie dringend die EU in Seenotrettung und vorhersehbare Mechanismen der Verantwortungsteilung für gerettete Personen investieren sollte.“ Ziel müsse „ein solidarischer und vorhersehbarer Mechanismus“ sein, der die Länder an der EU-Außengrenze entlaste, sagte Lumpp. „Wenn es nicht gelingt, alle 27 Staaten einzubinden, wäre es gut, wenn zumindest einige Staaten für diesen Sommer vorhersehbare Mechanismen schaffen.“ Wünschenswert wäre, „dass Deutschland Länder, in die ausgeschifft wird, wie etwa Italien, auch in diesem Jahr unterstützt“. Lumpp plädierte dafür, die Aufnahmeplätze für sogenannte Resettlement-Flüchtlinge deutlich auszuweiten. „Die USA haben unter dem neuen Präsidenten Joe Biden ihre Zusagen bereits deutlich ausgebaut“, sagte die Juristin. „Wenn Deutschland im Jahr rund 10.000 Plätze zur Verfügung stellen könnte, wäre das sicherlich ein gutes Signal.“