„Wir sehen gerade auch in einigen Großstädten nicht nur, dass diese Inzidenz von 50 überschritten wird, sondern wir sehen auch, dass die Zahlen sehr sehr schnell ansteigen“, sagte Braun in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv. „Das heißt, dass die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern möglicherweise an einigen Stellen nicht mehr funktioniert und das ist der klassische Beginn eine zweiten Welle.“
Man müsse nun schnell die „Kontrolle über diese Regionen zurückgewinnen“ und das gehe nur, wenn man „auch über Kontaktbeschränkungen wieder nachdenkt und das eben regional, wo die Zahlen so hoch sind“, so Braun. Gerade mit Großstädten wie Berlin oder Bremen sei man „intensiv im Gespräch“. Der Kanzleramtschef richtete eine klare Forderung an die Stadtstaaten: „Die Maßnahmen müssen aber auch durchgesetzt werden. Das ist ganz wichtig. Die Frage ist nicht, was steht auf dem Papier, sondern was passiert wirklich in der Stadt. Das muss uns einfach klar sein, dass wenn die Zahlen uns jetzt davonlaufen, dann verlieren wir die Kontrolle über die Infektionszahlen und dann können wir es nur noch durch sehr einschneidende Maßnahmen aufhalten.“ Mit Blick auf die unterschiedlichen Reisebeschränkungen der Bundesländer sprach Braun von einer „schwierigen Phase“. Denn eigentlich sei so ein Beherbergungsverbot bei Anwendung der regionalen Hotspot-Strategie gar nicht notwendig. Man spüre aber, dass viele Länder, die niedrigere Infektionszahlen hätten, „Sorge haben, dass aus den Hotspot-Regionen das Virus wieder zu ihnen“ überschwappe, so Braun. Weiter sagte er: „Wir haben uns jetzt gestern wenigstens darauf geeinigt, dass wenn man so ein Instrument nutzen will, es dieses Beherbergungsverbot ist, weil es das mildeste und einfachste Mittel ist.“