Laut Teilnehmerangaben stimmten 31 Vorstandsmitglieder für Laschet, 9 für Markus Söder, 6 enthielten sich. Zuvor war im CDU-Bundesvorstand mit 29 gegen 14 Stimmen die Einberufung einer Kreisvorsitzendenkonferenz abgelehnt worden.
Streit hatte es nicht nur um die „K-Frage“ gegeben, sondern auch um das Abstimmungsverfahren. Im Bundesvorstand sind auch beratende Mitglieder und Gäste, die aber schließlich nicht mit abstimmen durften. CSU-Chef Markus Söder hatte zuvor angekündigt, ein entsprechendes Votum der Schwesterpartei anzuerkennen. Groll dürfte es aber an der Parteibasis und auch in der Unionsfraktion geben.
Dort galt Söder als klarer Favorit.
Söder legte Entscheidung in CDU-Hand
Am Mittag hatte Markus Söder die Entscheidung in die Hand der „großen Schwester“ CDU gelegt. Diese entscheide „souverän“, so der CSU-Chef nach der Präsidiumssitzung. „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung“, so der bayrische Ministerpräsident weiter.
Jetzt also das Ergebnis des Bundesvorstandes, in dem 77,5 Prozent der Stimmen, so errechnete es die CDU, an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und 22,5 Prozent an Markus Söder gingen. „Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen„, sagte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sind heute in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen, wo der Wahlkampf hingeht„.
Laschet plädierte offenbar mehrfach in der Vorstandssitzung auf eine schnelle Entscheidung. Zuvor hatten sich mehrere Ministerpräsidenten und Minister demonstrativ von CDU-Parteichef Armin Laschet abgewandt, unter ihnen beispielsweise Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, Saar-MP Tobias Hans, Wirtschaftsminister Peter Altmaier sowie die Berliner CDU.
Als Fürsprecher Laschets galten hingegen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Chef der Senioren-Union Otto Wulff, Parteigrande Wolfgang Schäuble sowie Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Gesundheitsminister Jens Spahn.
Mit der Entscheidung „Pro Laschet“ dürften die tagelangen Querelen sowie der Machtkampf um den Spitzenposten für die Bundestagswahl beendet sein. Der Kampf um das Kanzleramt wird dann offenbar von Grünen-Frau Annalena Baerbock, SPD-Politiker und Finanzminister Olaf Scholz und eben CDU-Parteichef Armin Laschet ausgetragen.