Ein Vorvertrag zur Lieferung von 2,5 Millionen Einheiten werde noch am Mittwoch durch Landesgesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unterzeichnet, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittag. Voraussetzung sei, dass der Impfstoff in der EU zugelassen werde.
Eine Lieferung sei dann für Juni vorgesehen, „um Zusatzkapazitäten für Bayern zu erhöhen“, wie Söder nach einer Kabinettssitzung sagte. Im bayerischen Illertissen hat das russische Pharmaunternehmen „R-Pharm“ seinen Deutschlandsitz, das „Sputnik V“ womöglich demnächst herstellen könnte. Der Impfstoff hatte in Deutschland zunächst einen schlechten Ruf, mittlerweile mehren sich aber die Expertenstimmen, die von einer guten Wirksamkeit gegen eine Corona-Infektion ausgehen.
Lockerungen & Modellregion verschoben
Angesichts der hohen Infektionszahlen verschiebt die bayrische Regierung mögliche Corona-Lockerungen um mindestens zwei Wochen. Auch der Start der Modellprojekte wird um die selbe Zeit verschoben.
Selbst in Regionen, in denen eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 oder 100 theoretisch Öffnungen möglich wären, werden diese frühstens ab 26. April erfolgen.
Söder fordert nationalen Lockdown
„Ein nationaler Lockdown muss von allen beschlossen werden“, sagte der CSU-Chef am Mittwoch in München. Als weitere Maßnahme schlug er vor, die vereinbarte Notbremse per Bundesgesetz rechtlich zu verankern.
Insgesamt sei die Gefahr der dritten Welle weiter hoch, so Söder weiter. Nach wie vor unterschätzten viele die „Besonderheit“ dieser Welle. Die britische Variante sei „aggressiver und gefährlicher“, sagte der Ministerpräsident. „Wir können das daran sehen, dass die Zahl der belegten Intensivbetten steigt – und zwar kontinuierlich.“ Man erlebe zudem längere Krankheitsverläufe, auch bei Jüngeren. „Deswegen muss die Marschrichtung sein: Vorsicht und Vernunft.“ Es sei nicht die Zeit für „unsichere Öffnungen“ oder „Experimente“, so Söder.