Das geht aus dem Zwischenbericht Teilgebiete hervor, der am Montagvormittag von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) veröffentlicht wurde. Demnach wurden Teilgebiete mit einer Gesamtfläche von circa 240.874 Quadratkilometern ermittelt, welche günstige geologische Voraussetzungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen.
Die Gebiete überlagern sich teilweise, da sie sich in erdgeschichtlich unterschiedlichen Einheiten befinden. Berücksichtigt man die Überlagerung einiger Teilgebiete, ist in der Bundesrepublik eine Fläche von circa 194.157 Quadratkilometern, also ein Anteil von ca. 54 Prozent der Landesfläche als Teilgebiet ausgewiesen. Im Wirtsgestein Tongestein wurden neun Teilgebiete mit einer Fläche von circa 129.639 Quadratkilometern ausgewiesen. Für das Wirtsgestein Steinsalz konnten insgesamt 74 Teilgebiete mit einer Fläche von circa 30.450 Quadratkilometern ausgewiesen werden.
Hinzu kommen insgesamt sieben Teilgebiete mit einer Fläche von 80.786 Quadratkilometern im kristallinen Wirtsgestein. Der Salzstock Gorleben wurde nach Anwendung der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien nicht als Teilgebiet deklariert. „Wichtig ist: Der Zwischenbericht Teilgebiete ist kein abschließendes Ergebnis, sondern ein erster Zwischenstand“, sagte BGE-Geschäftsführer Steffen Kanitz. Die Bürger sollten schon einen „umfangreichen Einblick“ in die Arbeit der BGE erhalten, bevor „Fakten geschaffen werden“, fügte er hinzu.
Nach der Veröffentlichung des Zwischenbericht soll die Zahl der Gebiete, die infrage kommen, in den kommenden Jahren anhand weiterer Kriterien weiter eingeschränkt werden.
Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Teile des Ruhrgebiets nicht dabei
Für die Endlagerung von Atommüll kommt das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern nicht in Frage. Auch größere Teile des Ruhrgebiets können aufgrund der geologischen Vorschäden durch den Bergbau nicht genutzt werden.
Das Saarland sei „geologisch ungeeignet“. Nachdem das flächenmäßig kleinste Bundesland Deutschlands mehr als 200 Jahre durch den Bergbau geprägt wurde, befinden sich zahlreiche Tunnel und Stollen unter der Erde. Bereits gestern zeichnete sich diese Entwicklung ab. Der frühere Umweltminister Jo Leinen (SPD), sagte gegenüber der SZ: „Die Bergbaugebiete fallen schon mal weg. Salzstöcke und Granitberge haben wir nicht. Bleibt die Frage nach den Tonschichten im nördlichen Saarland“.
Jetzt ist klar, dass auch diese nicht sld mögliche Endlagerplätze in Betracht kommen.
In den nächsten Monaten und Jahren soll die Anzahl der möglichen Standorte weiter reduziert werden. In dem zukünftigen Endlager soll unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin, also vor allem Granit, Atommüll gelagert werden. Bis 2031 soll der Standort gefunden sein und ab 2050 solen Behälter mit radioaktiv strahlendem Abfall unterirdisch gelagert werden.