CNN und NBC legten am Samstagvormittag (Ortszeit) vor und erklärten Biden zum Sieger im Bundesstaat Pennsylvania, was bereits für die erforderliche Mehrheit in der Versammlung der Wahlleute reicht, obwohl CNN und NBC im Gegensatz zu Fox den Bundesstaat Arizona Biden noch gar nicht zugesprochen hatten. Wenige Minuten später zog neben CBS auch „Fox News“ nach und erklärte Biden nun auch zum Sieger in Pennsylvania, sowie im Bundesstaat Nevada – was für eine noch komfortablere Mehrheit reicht.
Dies ist umso bemerkenswerter, weil Fox für gewöhnlich als „Trump-freundlich“ gilt.
Harris: „Haben viel Arbeit vor uns“
Unterdessen hat die US-Vizepräsidentin eine emotionale Botschaft auf Twitter veröffentlicht. Sie erklärte, dass es bei dieser Wahl am Ende nicht um Sie selbst oder Joe Biden gehe, sondern es gehe vielmehr um „die Seele Amerikas und den Willen, dafür zu kämpfen“.
Weiter schrieb Kamala Harris: „Wir haben viel Arbeit vor uns!“
Biden erklärt sich zum Sieger
Joe Biden äußerte sich „geehrt und demütig“ in seiner Heimatstadt Wilmington. „Nach Abschluss des Wahlkampfes ist es an der Zeit, die Wut und die harte Rhetorik hinter uns zu lassen und als Nation zusammenzukommen“, so der neugewählte Präsident der Vereinigten Staaten.
Außerdem sagte Biden weiter, dass er „Präsident aller Amerikaner sein“ wolle, egal ob jemand für Trump oder für ihn selbst gestimmt habe.
Erste Glückwünsche kamen aus Deutschland unter anderem von Norbert Walter-Borjans: „Ich wünsche ihm eine gute Hand für die USA und die Weltgeschicke“, schrieb der SPD-Chef.
Trump erkennt Niederlage nicht an
Unterdessen macht der abgewählte Präsident, Donald Trump dort weiter, wo er seit Tagen gut darin ist: Er twittet wie Besessen über Wahlbetrug, darüber dass man ihm die Wahl stehlen möchte und dass er seine Niederlage nicht anerkennen werde. „Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist„, teilte Trump am Samstag in einer Stellungnahme mit. Das Wahlkampfteam werde am Montag juristische Schritte einleiten.
Hierzu deutete Biden bereits gestern an, dass man Trump wenn notwendig auch aus dem Weißen Haus werfen würde: „Die Regierung der Vereinigten Staaten ist perfekt in der Lage, Eindringlinge aus dem Weißen Haus zu bringen.“
CNN-Kommentator bricht in Tränen aus
CNN-Kommentator Van Jones brach nach der Verkündung des Wahlsieges von Biden in Tränen aus. Er richtete eine emotionale Rede an das Publikum. Darin sagte er mit tränenerstickter Stimme: „Es ist leichter, deinen Kindern zu erzählen, dass dein Charakter zählt. Ihnen zu erzählen, dass es wichtig ist, die Wahrheit zu erzählen. Ihnen zu erzählen, ein guter Mensch zu sein“ . Es werde nun für viele Menschen, die in Amerika als Muslime oder Immigranten leben, einfacher, da man nicht mehr darüber nachdenken müsse, ob der Präsident sie im Land haben möchte. „Dreamers“ müssten keine Angst mehr haben, dass der Präsident sie „ohne Grund zurückschickt“.