Zum achten Mal fand am heutigen Tag die Ausbildungsmesse in der Sulzbacher AULA statt. Ca. dreißig Unternehmen aus dem Sulzbachtal, aber auch Organisationen wie Polizei, DRK und Bundeswehr präsentierten sich den Schülerinnen und Schüler.
Unter dem Motto „Berufe hautnah erleben“ konnten sich die interessierten jungen Menschen Informationen über den aktuellen Stellenmarkt, aber auch Tipps für die richtige Bewerbung einholen und erste Kontakte zu potenziellen Ausbildungsbetrieben knüpfen.
Die Ausbildungsmesse in der AULA brachte mehr als 650 Heranwachsende und Ausbildungsbetriebe ins Gespräch. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, praktische Erfahrungen aus dem Berufsalltag zu sammeln. So konnte beispielsweise am Stand des Knappschaftsklinikums aus Sulzbach an einem Gummi-Arm „Blut“ (Wasser mit Farbstoff) entnommen werden.
Welchen Stellenwert die Sulzbacher Ausbildungsmesse mittlerweile eingenommen hat zeigt sich nicht nur an der stetig steigenden Zahl von Ausstellern und Besuchern, sondern auch an den Vertretern der wichtigsten Institutionen im Saarland: So konnte Bürgermeister Michael Adam neben dem Landespolizeipräsidenten Norbert Rupp auch den geschäftsführenden Gesellschafter des Sulzbacher Weltkonzerns Hydac, Otmar Schön (89) sowie den Präsidenten der saarländischen Handwerkskammer, Bernd Wegner begrüßen.
Otmar P. Schön warb in seiner Ansprache an die anwesenden Schülerinnen und Schüler intensiv darum, sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz wieder dem produzierenden Gewerbe zuzuwenden.
Und er rät Eltern:
„Lasst eure Kinder eine anständige Lehre machen. Eine Lehre, bei denen Sie die Materialien kennenlernen und den Umgang mit diesen erlernen!“
Otmar P. Schön, geschäftsführender Gesellschafter HYDAC
Schirmherr Björn Wacket, Geschäftsführer vom Sulzbacher Autohaus Birkelbach brachte es auf den Punkt:
„Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit, geprägt von Digitalisierung und Megatrends, großen Umbrüchen und vor allem Fachkräftemangel. Was hier heute in Sulzbach stattfindet ist die Antwort auf diesen Fachkräftemangel!“
Björn Wacket, Geschäftsführer Autohaus Birkelbach
Und er wandte sich direkt an die Schülerinnen und Schüler:
„Liebe Schülerinnen und Schüler, nehmen Sie dieses Thema ernst. Wir haben derzeit in Sulzbach über 300 Ausbildungsstellen zu besetzen. Nutzen Sie ihre Chance und hören Sie bei der Wahl ihres Berufs auf ihr Herz! Sie, liebe Schülerinnen und Schüler, sind die Zukunft!“
Björn Wacket, Geschäftsführer Autohaus Birkelbach
Bei unserem Rundgang ergaben sich zahlreiche interessante Gespräche. So konnten wir erfahren, dass der medizinische Bereich in den Medien oft als zu negativ präsentiert wird. Von Überbelastung sei die Rede, dabei werde jedoch vergessen, wie abwechslungsreich medizinische Berufe eigentlich sind – und die Bezahlung sei auch gut.
Beim Autopartner Jost & Pilger konnten wir uns angeregt über das Steckenpferd des Altenwalder Unternehmens unterhalten: Die Elektromobilität. Neben der Wartung von Post-Streetscootern entwickelt sich der Verkauf und die Wartung an Elektrofahrzeugen stetig weiter. Gewartet werden diese durch KFZ-Mechatroniker für PKW-Technik, die im eigenen Haus ausgebildet werden.
Am Stand vom 1945 gegründeten Autohaus Birkelbach konnten wir nicht nur erfahren, dass KFZ-Mechatroniker (NFZ-Technik) gesucht werden, sondern uns auch ausgiebig über den zweiten Geschäftsbereich unterhalten: Die Mercedes-Benz Classics. Es handelt sich hierbei um Mercedes-Benz Old- und Youngtimer. Hier bietet das Autohaus ein Rundum-Sorglos-Paket an: Von der Wartung, über die Restauration bis zur Aufbereitung und natürlich dem Kauf erhalten Sie alles direkt vor Ort. Was viele nicht wissen: im Umkreis von rund 90 Kilometern ist das Autohaus Birkelbach der einzige „Classics“-Partner.
Am Stand der cts Caritas Senioren-Einrichtung hören wir, dass Auszubildende zum Altenpflegehelfer/in sowie zum Altenpfleger/in gesucht werden. Ein Beruf mit Zukunftsperspektiven, der ständig aufgewertet wird.
Ein ähnliches Bild zeigt sich am Stand der Sparkasse Saarbrücken: „30 Auszubildende suchen wir in diesem Jahr!“
Kurz vor Ende des Rundgangs kommen wir bei der Bundeswehr und der Polizei vorbei. Auch dort wird händeringend um Nachwuchs geworben. Unzählige Berufsgruppen werden dort ausgebildet. Was viele nicht wissen: Karriere bei der Bundeswehr bedeutet nicht zwanghaft, „Dienst an der Waffe“. Es werden z.B. auch Mediengestalter, medizinische Fachangestellte oder Fachlageristen ausgebildet.
Die Ausbildungsmesse in Sulzbach zeigte, wie hoch der Bedarf an Nachwuchs in den saarländischen Unternehmen ist. Sie zeigte aber auch, dass es zahlreiche Interessenten gibt, die sich eine Ausbildung in einem der präsentierten Unternehmen vorstellen können. Die heute geknüpften Kontakte können für den späteren Lebensweg der jungen Menschen wegweisend werden.